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Unser Stuhlfelden

Stuhlfelden historisch

Das Jahr 963

Der Ort kommt erstmal in der in Lengdorf zitierten Urkunde aus dem Jahre 963 vor, mit der die edle Frau Rosmout dem Erzbischof Friedrich, welcher im Jahr 958 in Salzburg auf den Bischofsstuhl kam, eine Hube – ein Bauernlehen bei Taxenbach mit den großen Wäldern vom Erlbach bei der Fuscher bis zur Gasteiner Ache mitsamt allen Rechten übergibt. Sie bekommt dafür nur eine kleine Entschädigung und zwar eine Hube bei Stuhlfelden („unam hoban ad Stoulveldum“) mitsamt dem Zehentrecht. Durch den Zehent bekam die Frau und ihre beiden Söhne eine Lebensrente; ihr Besitz fiel aber der Kirche Salzburgs zu.

 

Aus einer Schrift aus dem Jahr 1160 geht hervor, dass in diesem Jahr ein Pfarrer – Heinrich von Stuhlfelden existierte – es war also schon 1160 ein Pfarrer hier!

Im Jahr 1215 hat Erzbischof Eberhard II das Bistum Chiemsee gegründet und um diesem neuen Bistum die nötigen Einkünfte zu verschaffen, hat er ihm mehrere Salzburger Pfarreien einverleibt: Bischofshofen, Zell am See und Stuhlfelden; die Zahl der zu haltenden Geistlichen wurde auf 5 festgesetzt. daraus ist zu ersehen, dass Stuhlfelden damals eine behäbige Pfarrei mit besseren Einkünften gewesen sein muss.

 

Kaiser Franz Denkmal

Dieses Denkmal stand früher an der alten Paß Thurnerstr./Kreuzbichl;
Seit Umlegung der Reichstraße steht es auf dem heutigen Platz und hat folgende Geschichte:
Als Kaiser Franz mit seiner Gemahlin am 12. Juli 1832 auf der Rückreise von Tirol war, ließ er am Paß Thurn halten um die Versumpfung des Pinzgaues von hier aus in Augenschein zu nehmen. Tief bewegt von dem Bilde der Verwüstung sagte er:“ Meine Kinder! Da muss Euch geholfen werden.“
Über seinen Befehl wurde mit den Entsumpfungsarbeiten sofort begonnen. Pfleger Ignaz von Kürsinger ließ im Jahre 1837 zur Erinnerung an diese Episode die Denksäule errichten: Auf einem Serpentinblock ruht ein Obelisk gekrönt vom österreichischen Doppeladler.

 

Das Kellneramt in Stuhlfelden:
Während in anderen Orten der oberste Beamte den Titel Pfleger hatte, hieß dieser in Stuhlfelden Kellner. Er hatte verschiedenen Einkünfte des Landesfürsten einzuheben und die dazugehörige Gerichtsbarkeit auszuüben. Der Name Kellner kommt wohl von den Weinlieferungen über den Felbertauern, die aus dem Süden kamen, im Kellnhof eingelagert und von hier nach Salzburg gebracht werden mussten.

 


Alte Häuser und Bauernlehen


Zu den ältesten Bauernlehen gehört Wilhelmsdorf, 1216 erwähnt, heute zu verschiedenen kleinen Lehen aufgeteilt. Bam (Poum) ob Pirtendorf, das Oellehen und das Gut auf dem Puhel in Pirtendorf; das Gut Pirtendorf (heute Zehentner); Stuhlfeldner, heute Unterbäck, war der erste Hof im Dorfe, ein freueugener Gut, das keinem fremden Gutherren unterstand; das Leithaus (Gasthof Flatscher) hat Ekke von Velben von Andrä von Mittersill gekauft; Verwalterwirt, späterer Sitz des Urbarsverwalter; Weyer, damals das erste Gasthaus im Orte.

Das Schloss Lichtenau

Eine Zierde von eigenartigem Reiz bildete für Stuhlfelden das Schloß Lichtenau. Es liegt mitten im Dorf, hat einen quadratischen Grundriß und 5 zierliche Ecktürmchen, umgeben von einem schönen Garten. 1503-1506 war es von den Brüdern Rosenberg, den Bergwerksherren des Pinzgaues erbaut worden.

Im 17. Jh. verkauften die Rosenbergs das Schloß an die Herren von Törrung. Im Laufe der Jahre wechselte es häufig seinen Besitzer, aber die meisten haben, was wertvoll hier zu finden war, aus dem Schlosse weggetragen.

1930 übernahmen es die christlichen Schulbrüder und richteten darin eine Hauptschule mit Internat ein.

1960 kam es endlich in den Besitz der Kirche von Stuhlfelden und diente als Diözesanhaus für religiöse Veranstaltungen und Schulungen.

Im Jahre 1978 wurde das Schloß von der Gemeinde Stuhlfelden gekauft, renoviert und revitalisiert. Seit 1980 befindet sich die Allgemeine Sonderschule für die Orte Hollersbach, Mittersill, Stuhlfelden, Uttendorf und Niedernsill dort. Das Schloss Lichtenau dient nun auch kulturellen Zwecken.

 

Heilbad Burgwies


Das Heilbad Burgwies liegt hinter dem Schweizerhaus am Berghang und ist ein Bad mit kalten Schwefel- und Eisenquellen. Diese Quellen müssen künstlich erwärmt werden. Aus dem Jahre 1450 stammen die ersten Nachrichten von diesem Haus. Im 18. Jh. wurde das Wasser ärztlich analysiert und als sehr gut befunden.
KURMITTELANWENDUNG: Bäder, Zusatztherapien, Massagen
INDIKATIONEN: gesamter rheumatischer Formenkreis, Neuralgien und Frauenleiden.

alte und traditionelle Bräuche

Dem Brauchtum obliegt in Stuhlfelden besondere Pflege. Einige bekannte Bräuche sind z.B.:

  • TRESTERERLAUF: gibt es im Oberpinzgau nur in Stuhlfelden. Die „Tresterer“ – eine Gruppe von etwa 6 Männern, 1 Hanswurst, 2 Klarinettisten (sog. Schönperchten mit bunten Federkronen als Kopfschmuck) und Schiachperchten– ziehen am 6.1. jeden Jahres (Hl. Drei König Tag) von Bauernhof zu Bauernhof und führen dort eine Art Kulttanz auf, der die bösen Geister für das kommende Jahr vertreiben sollen.
  • Krampusrummel am 5.12. jedes Jahr
  • kirchliche Bräuche um die Advent- und Weihnachtszeit
    (Christmette, Turmblasen, Sternsingen, „Anklöckeln“ (Herbergsuche)
  • Osterbräuche: Palmweihe, Speiseweihe, Kreuzwegprozession
  • Fronleichnamprozession
  • 1. Mai: „Maibaum-Aufstellen“ und Maibaum-Kraxeln
  • Ranggeln: Zweikampf, nur in den Alpenregionen zu finden; eine Art Judo